Chance vertan
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Ein Kommentar von Martin Siemer
Es ist wieder Gruselnacht in Wildeshausen, zum achten Mal. Und wer sich die Entwicklung dieses Events für die ganze Familie anschaut, dem kann wirklich gruslig werden.
Die erste Gruselnacht 2008 war mit einer bunten Mischung aus Halloween, Kinderspaß, Musik und Late-Night-Shopping. Illuminierte Gebäude und Gespensterdeko an den Straßenlaternen sorgten für eine ganz besondere Stimmung. Mittlerweile ist davon nur nach das Gruselhappening geblieben. Schade, denn Wildeshausen vergibt damit erneut eine Chance, sich als interessante Einkaufsstadt zu präsentieren.
Politik und Stadtmarketing haben viel in die Wege geleitet, um die Wildeshauser Innenstadt zu stärken. Doch viele der Händler in Westerstraße und Huntestraße haben offenbar immer noch nicht begriffen, dass es an ihnen liegt, wie Wildeshausen von den Kunden wahrgenommen wird. Einfach nur die Türen der Geschäfte aufzumachen reicht bei weitem nicht mehr aus. Ohne Einkaufserlebnis können die Kunden auch im Internet bei Amazon, Zalando und Co. einkaufen.
Die großen Shopping Malls im Speckgürtel von Bremen wie Weserpark oder Roland Center machen es vor. Late-Night-Shopping mit vielen Attraktionen lockt unzählige Besucher und Kunden an.
Man muss sich nicht mit diesen Malls vergleichen. Aber ohne Engagement der Einzelhandelsunternehmen wird Wildeshausens Innenstadt immer das bleiben, was sie bislang war. Ein Ort, in dem die Leute gerne Bummeln, aber kaum einkaufen. Das Argument, die Gruselnacht habe sich für die Händler nicht gerechnet, ist verständlich, kann aber nicht gelten. Die Händler sollten das Late-Night-Shopping einfach nur als Dankeschön für die Kunden sehen, die das ganze Jahr über in der Wildeshauser Innenstadt einkaufen.
Wenn nicht alle, Händler, Dienstleister und Gastronomen begreifen, dass sie im gleichen Boot sitzen, dann sind alle Bemühungen Wildeshausens Innenstadt zu stärken und mit Leben zu füllen, sinnlos.