Offlinecity Wildeshausen

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Ein Kommentar von Martin Siemer

Der Einzelhandel in Wildeshausen - eine endlose Geschichte. Stärkung der Innenstadt, Ausschlussliste für Angebote am Westring. Was ist nicht schon alles unternommen worden, um die Innenstadt zu beleben und attraktiver zu gestalten. Jetzt ein neuer Versuch mit LocaFox – Digital in die Zukunft – Onlinecity Wildeshausen“ lautet die Überschrift. Am Erfolg darf aber bereits jetzt gezweifelt werde.
Wildeshauser Händler sollen sich auf einen Onlinemarktplatz präsentieren, der mögliche Onlinekunde reserviert das von ihm ersehnte Produkt und holt es sich dann im Laden in Wildeshausen ab. Noch irrsinniger kann man eigentlich Handel nicht betreiben .Wer online shoppt, der kauft auch online. Das mag bei Großelektrogeräten vielleicht noch anders funktionieren. Bei Kleidung, Schuhen, Haushaltsgeräten oder Dekoartikel ganz gewiss nicht. Wer online unterwegs ist, der kauft Amazon, Zalando oder einem der anderen unzähligen Webshops. Warum in die Wildeshauser Innenstadt fahren, die vor Autos fast überquillt, wenn der Paketbote die Ware auch bei Schnee und Eis bis an die Haustür bringt?
Mit LocaFox gäbe es neben BeeLocal einen weiteren Onlineauftritt für Wildeshausen. Warum nicht ein vernünftiges Portal, in dem alle Aktivitäten aktuell gebündelt werden. Handel, Dienstleistungen, Gastronomie, Tourismus, Veranstaltungen. Der Handels- und Gewerbeverein (HGV) wirbt auf seiner Webseite mit den verkaufsoffenen Sonntagen wie Spargelfest, Schnäppchenmarkt oder Gänsemarkt. Die Termine stammen allerdings aus dem Jahr 2015. Das Wildeshauser Netz, vor langen Jahren als Branchenbuch mit großen Erwartungen gestartet, ist eingeschlafen. Wer online erfolgreich sein will, der muss schnell informieren und aktuell sein.
Und die Geschäftsleute der Innenstadt sollten endlich anfangen, selbst etwas für ihre Kunden zu machen. Einkaufen in Wildeshausen muss ein Erlebnis werden. Ansonsten fahren die Kunden nach Bremen, Oldenburg oder kaufen eben online. Und die Politik muss ihre Hausaufgaben machen. Ein weiteres Festhalten an der innenstadtrelevanten Angebotsliste ist nicht mehr zeitgemäß. Denn längst gibt es am Westring alles für den täglichen Bedarf. Und wenn die Politik dann auch noch einen neuen Biomarkt am Westring zulässt, wenngleich es einen Bio-Einzelhändler in der Innenstadt gibt, dann führt sie ihre eigenen Vorgaben ad absurdum.

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