Transparenz ist notwendig

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Ein Kommentar von Martin Siemer

Der Verwaltungsausschuss des Wildeshauser Stadtrates soll nun die Richtung festlegen, in der sich die Grundschulen der Stadt entwickeln sollen. Die eklatante Raumnot, die besonders die Wallschule trifft, muss schnellstens behoben werden. Das betonen Abgeordnete aller Ratsfraktionen seit langer Zeit. Passiert ist jedoch bislang wenig. Vorschläge des Arbeitskreises Schulen, dem auch Eltern und Lehrervertreter angehören wurden verformen. Dabei ist die Einbindung möglichst aller Beteiligten dringend notwendig.
Der Verwaltungsausschuss wird am Donnerstag nur die grobe Richtung festlegen, welche der Varianten des beauftragten Planer vertieft werden soll. Doch es steht zu befürchten, dass diese Richtung dann zementiert ist. Die fraktionsübergreifende Tendenz geht zu einem Umzug der St.-Peter-Schule in die Hunteschule an der Heemstraße.
Dieses Ansinnen hat gleich zwei negative Aspekte. Zum einen gibt es erheblichen Widerstand von Schulleitung, Lehrern und Eltern der St.-Peter-Schule gegen diesen Umzug. Zum anderen behandeln die Politiker die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrer der Hunteschule als Vorschiebemasse, die man beliebig woanders platzieren kann. Doch es gibt noch mehrere Jahre in der Hunteschule vollem Schulbetrieb.
Auch steht zu befürchten, dass bei einem Umzug die notwendigen Kosten für Sanierung und Um- oder Ausbau bewusst niedrig gehalten werden, um diese Option auf jeden Fall abstimmungsfähig zu bekommen. Erinnerungen an den Neubau des Feuerwehrhauses werden wach. Damals hatte ein Planer einer Variante vorgestellt, die rund 3,3 Millionen Euro gekostet hätte. Der damalige Bürgermeister Dr. Kian Shahidi hatte jedoch im Fachausschuss betont, dass er davon ausgehe, dass der von der Stadt beauftragte Planer den Bau für die im Haushalt veranschlagten 1,8 Millionen realisieren werde. Inzwischen belaufen sich die Baukosten auf besagte 3,3 Millionen Euro.
Bei der Entwicklung der Schullandschaft ist große Transparenz geboten. Wer als Ratsabgeordneter kritisiert, dass der Arbeitskreis Schulen nicht öffentlich tagt und zugleich die Entscheidungen über die Zukunft der Grundschulen in nicht öffentlicher Sitzung fällt, der macht sich unglaubwürdig.

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