Pingsten ward fiert
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Hunderte feiern an der Gildeuhr in Wildeshausen
Von Martin Siemer
Wildeshausen. Die Westerstraße war am späten Samstag abend fast verwaist. Nur wenige Menschen bummelten bei unangenehmen Temperaturen über Wildeshausens Hauptstraße. Das ändert sich schlagartig kurz vor Mitternacht. Wie von Geisterhand füllte sich der Platz vor der Gildeuhr mit mehreren hundert Gildefans. Sie alle warteten gespannt darauf, dass des Tageszähler, der die Zeit bis zum nächsten Gildefest anzeigt, auf Null sprang. In der Menschenmasse auch Ernst Frost, das lachend zum letzten Mal in diesem Jahr in seiner Funktion als Oberst der Wildeshauser Schützengilde den Pfingstheiligabend mitfeierte.
Die letzten Sekunden vor Mitternacht zählte das Gildevolk gemeinsam herunter. Dann brach unbeschreiblicher Jubel aus. Das Gildefest 2016 hatte auch offiziell begonnen. Im überschwänglichen Jubel vergaßen die Gildefans allerdings in diesem Jahr vollkommen, das Wildeshauser Lied anzustimmen. Doch dazu bieten die kommenden Tag noch ausreichend Gelegenheit.
Im Gildefestzelt, bei der Oldiefete der Königskompanie, in des Gasthäusern und Lokalen und bei vielen privaten Feten wurde der Beginn der fünften Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Auf den Straßen unterwegs war auch die Wildeshauser Sambagruppe „acompasso“, die mit heißen Sambarhythmen gegen die Kälte anspielte. Doch auch die Sambistas wollten sich nicht allein auf ihre Musik verlassen und beugten mit Kräuterlikör möglichen Erkältungen vor.
Nicht nur an der Gildeuhr erschallte Sonnabendnacht gleich aus vielen Kehlen der Ruf „Pingsten ward fiert“.