Logistische Herausforderung
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Die ersten 102 Flüchtlinge sind in Wildeshausen angekommen
Von Martin Siemer
Wildeshausen. Viel Zeit blieb der Verwaltung des Landkreises Oldenburg nicht, um sich auf die Ankunft von 300 Flüchtlingen vorzubereiten. Am Mittwoch hatte das Niedersächsische Innenministerium Landrat Carsten Harings mitgeteilt, dass die Kapazitäten Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes erschöpft sind und die Landkreise die Flüchtlinge aufnehmen müssen. Am Freitagnachmittag rollte der erste Bus mit 50 Menschen am Gymnasium an der Humboldtstraße vor. Dort finden jetzt insgesamt 102 Flüchtlinge eine vorübergehende Unterkunft.

In den Stunden dazwischen hatte der Krisenstab des Landkreises alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Unterkunftsmöglichkeiten zu schaffen. Sporthalle am Gymnasium und Widukindhalle wurden als Unterkünfte hergerichtet. Helfer des Malteser Hilfsdienstes, Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr Wildeshausen bauten in der Sporthalle 100 Liegen auf, richteten Ruhezonen ein. Obst und Getränke wurden herbeigeschafft, eine erste Stärkung für die ankommenden Flüchtlinge.
Bürgerinnen und Bürger aus Wildeshausen und den umliegenden Gemeinden lieferten an der Rettungswache des Malteser Hilfsdienstes Kleidung, Spielsachen und sonstige Sachspenden ab. Am Sonntag ist diese Sammelstelle von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Zufahrt erfolgt über die Deekenstraße. Der MHD bittet darum, nicht über die Feldstraße zur Rettungswache zu fahren. Diese Einfahrt ist dem Rettungsdienst vorbehalten. Per E-Mail ist die Sammelstelle über die Andresse {{email::fluechtlingshilfe@malteser-wildeshausen.de}} zu erreichen.

Im Musiktrakt des Gymnasium richtete der Landkreis die Erstaufnahme ein, Ärzte untersuchten die Flüchtlinge. Versorgt werden sie in der Mensa der Hauptschule, die sich am Gymnasium befindet. Sonhild Lindemann, Leiterin des Ordnungsamts des Landkreises, koordinierte von dort auch den Einsatz der Verwaltungsmitarbeiter.
Am Sonnabend bauten Feuerwehrleute aus Wildeshausen in der Widukindhalle die nächsten 100 Liegen auf. Hier sollen die Menschen unterkommen, die im Laufe des Montag in Wildeshausen erwartet werden.

Die Feuerwehr unterstützte den Malteser Hilfsdienst auch bei der Beschaffung von Nahrungsmittel, Kleidung und Sanitärartikeln. Allein beim Famila Markt am Westring wurden 500 Packungen Milch eingekauft, dazu Babynahrung und Zahnbürsten. Viele der Flüchtlinge, die teilweise Wochenlang unterwegs waren, tragen ihre wenigen Habseligkeiten, die sie aus ihrer Heimat mitgenommen haben, in Taschen oder Rucksäcken bei sich.
Am Sonnabend meldeten sich viele Wildeshauserinnen und Wildeshauser, die helfen. Roman Kaminski, Einsatzleiter des Malteser Hilfsdienstes und sein Team koordinierten diesen Einsatz.
Die Flüchtlinge sollen vorerst für vier Wochen in den Unterkünften in Wildeshausen bleiben. Solange, bis sich die Lage in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Niedersachsen entspannt hat.
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