Unternehmenswachstum ermöglichen

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MIT Wildeshausen spricht sich für Industriegebiete aus

Von Martin Siemer

Gut Altona. Den Wirtschaftsstandort Wildeshausen sichern, hier ansässige Unternehmen am Standort halten und neue ansiedeln, dass hat sich die MIT Wildeshausen auf die Fahnen geschrieben. Im Vorfeld der Kommunalwahl am 11. September appelliert der MIT Vorstand an die Politik in der Kreisstadt, das seit langem angedachte Industriegebiet Wildeshausen-West auf den Weg zu bringen.
„Die MIT Wildeshausen ist politisch neutral und keine Partei zugehörig“, unterstrich Ingo Hermes, Vorsitzender der MIT am Montagabend am Rande einer Vorstandssitzung im Hotel Gut Altona. Die Mittelstandsvereinigung verzichte deshalb auch darauf, eine bestimmte Wahlempfehlung auszusprechen. Viel wichtiger erscheine der Vereinigung, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffe, die Wildeshausen als Standort für Handwerk, Gewerbe, Industrie und Ausbildung weiterhin attraktiv mache.

Ingo Hermes (vorne links) und der MIT Vorstand sprechen sich ganz klar für Industriegebiete in Wildeshausen aus. Foto: Martin Siemer
Ingo Hermes (vorne links) und der MIT Vorstand sprechen sich ganz klar für Industriegebiete in Wildeshausen aus. Foto: Martin Siemer

„Generell braucht Wildeshausen überhaupt eine Möglichkeit, den Unternehmen Wachstums- oder Ansiedlungsflächen anbieten zu können“, betonte Hermes. Ansonsten bestehe die Gefahr, das weitere Unternehmen Wildeshausen den Rücken kehren und in angrenzenden Kommunen ansiedeln, die über entsprechende Industrieflächen verfügen.
Es sei zwar richtig, dass in der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (StEM) noch Gewerbeflächen zur Verfügung stünden. „Diese Flächen passen aber nicht zu den betroffenen Firmen, weil die Grundstücke mit sehr starken Auflagen belegt sind“, erläuterte der MIT-Vorsitzende. Dazu gehören unter anderem starke Geräuschimmissionen oder ein starkes nächtliches Verkehrsaufkommen.
Noch einen anderen Aspekt führt Ingo Hermes an: Bei einem Industriegebiet Wildeshausen-West müsste der Schwerlastverkehr nicht mehr durch Wildeshausen oder über den Westring fahren. Eine Entlastung für die Stadt und den Luftkurort Wildeshausen.
Die derzeit von den Unternehmen genutzten Industrieflächen hätten zwar Bestandsschutz. „Diese Flächen passen dort aber nicht hin, weil sie teilweise direkt in der Wohnbebauung liegen.“ Ein Industriegebiet an der Autobahn-Anschlussstelle Wildeshausen-West wäre dagegen ideal. Bei einer Umsiedlung der Unternehmen, zu denen unter anderem der Geflügelverarbeiter Kreienkamp oder de Kunststoffverarbeiter Grashorn gehören, würden die bis dato genutzten Flächen frei und stünden für eine Wohnbebauung zur Verfügung. „Und stadtnahen Wohnraum brauchen wir auf jeden Fall“, sagte Hermes.
Die Mittelstandsvereinigung spricht sich klar für die Schaffung von Industrieflächen aus. Sie ist dabei aber weder für noch gegen eine der zur Diskussion stehenden Alternativen. Neben dem Industriegebiet Wildeshausen-West steht auch noch ein interkommunales Gewerbegebiet in Dötlingen Hockensberg zur Debatte. „Auf lange Sicht werden, angesichts der beschränkten Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet, beide Gebiete benötigt“, prognostiziert Ingo Hermes.
Er befürchtet, dass Unternehmen abwandern, falls Wildeshausen in absehbarer Zeit keine Industrieflächen schafft. Das hatte einen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zur Folge, die Wildeshausen dringend benötigt, um soziale Projekte und den Ausbau der Schulen und Kindertageseinrichtungen zu finanzieren.

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